Philharmonisches Konzert: Aus der Tiefe der Seele
Konzert der Südwestdeutschen Philharmonie
Veranstaltungsdetails
Benjamin Britten 1913–1976
Four Sea Interludes aus »Peter Grimes«
Mieczysław Weinberg 1919–1996
Konzert für Violine und Orchester op. 67
Peter Iljitsch Tschaikowsky 1840–1893
Symphonie Nr. 6 h-Moll op. 74 »Pathétique«
Linus Roth VIOLINE (Artist in Residence)
Finnegan Downie-Dear DIRIGENT
Das Leben am Meer, ein Leben unter harten Bedingungen, unter stetiger, unterschwelliger Bedrohung. Hiervon erzählt eindringlich Benjamin Brittens Oper »Peter Grimes«. Das Orchester übernimmt dabei insbesondere die Rolle des Meeres. In vier Zwischenspielen – den »Four Sea Interludes« – schafft es den Hintergrund für die Handlung und die enge, unentrinnbare Verbindung zwischen Menschen und Meer. Britten konzeptionierte aus diesen Zwischenspielen eine eigenständige Suite für den Konzertsaal. Mieczysław Weinberg war als Komponist lange vergessen, zu lange! Seine Biographie ist ein Symbol für die Zerrissenheit des 20. Jahrhunderts. Er floh als Jude nach dem Einmarsch der Deutschen in Polen aus Warschau nach Osten, erst nach Minsk, dann weiter nach Taschkent. Seine Familie fiel dem NS-Regime zum Opfer. Schostakowitsch erkannte sein großes Talent, holte ihn nach Moskau und wurde sein enger Freund und Förderer. Doch Weinberg war in Russland Pole, in Polen Russe und für sowjetische Komponisten sowieso zu jüdisch. Sein Lebensmut, aber auch seine Zerrissenheit und Einsamkeit sind in seinem Violinkonzert hörbar. Unser »Artist in Residence« Linus Roth setzt viel daran, Weinbergs Werk auf die Bühne zu bringen und hat dafür eine Weinberg-Gesellschaft mit ins Leben gerufen, deren Ehrenpräsidentin Schostakowitschs Witwe Irina ist. Um Peter Iljitsch Tschaikowsky plötzlichen Tod mit 53 Jahren rankten sich viele Gerüchte. Von Suizid über Vergiftung und Verurteilung gab es viele Theorien. Am wahrscheinlichsten ist jedoch, dass ihm ein Glas unsauberes Leitungswasser zum Verhängnis wurde, durch das er an der Cholera erkrankte. Tschaikowskys letztes großes Werk, die sechste Symphonie, hat ihren Teil dazu beigetragen, den Gerüchten um einen möglichen Suizid Nahrung zu geben. In der Symphonie erklingt Musik, die von Tod und Vergänglichkeit erzählt. Besonders der Schlusssatz erinnert an ein Requiem. »In diese Symphonie legte ich ohne Übertreibung meine ganze Seele ... Ich halte sie für das Beste, namentlich aber für das Aufrichtigste aller meiner Werke.
Zusätzliche Infos unter:
www.philharmonie-konstanz.de/
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