Die Krippe in der spätbarocken Kirche St. Gallus stammt aus den 1920er Jahren und ist gerade auch für Kinder gut einsehbar, da sie bei der ersten Kirchenbank aufgebaut wird. Ursprünglich scheint es eine barocke Bretterkrippe gegeben zu haben. Am südlichen Seitenaltar findet sich noch eine Besonderheit. Eine Glasvitrine beherbergt ganzjährig ein „Prager Jesuskind“ (Jesuskind als Andachtsfigur) mit einer spätbarocken Bekleidung. Die Darstellung geht auf ein in Prag in der Kirche „Maria vom Siege“ des Karmelitinnen-Klosters weltweit verehrtes Gnadenbild aus der Renaissancezeit zurück. Der Überlieferung nach entstand es im 12. Jh. in Andalusien und kam von dort nach Böhmen. Die Jesus-Kind-Verehrung bis hin zum „Kindle-Wiegen“ war besonders in den Frauenklöstern verbreitet, nicht zuletzt im einstigen Mögginger Frauenklösterlein St. Antonius von Padua südlich der Kirche (1792 aufgelöst, 1879 brannten die Gebäude ab).
